Die Barockmasken von Ragusa
Die »Masken« gehören zur sizilianischen Kultur des 18. Jahrhunderts und späten Barocks und befinden sich auf den Unterbalkonen vor allem von Palazzi. Ihre Aufgabe ist es, Balkone und Loggien der Gebäude zu stützen; sie entspringen sozusagen der Notwendigkeit, technologische und strukturelle Lösungen zu »maskieren«, um Bauobjekte ästhetisch zu verwandeln. Die Serie zeigt vor allem Bildnisse am Palazzo Cosentini und am Palazzo Bertini in Ragusa Ibla.
Eines der bemerkenswertesten Beispiele des sizilianischen Spätbarocks ist der Palazzo Cosentini in Ragusa. Es wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und zeigt skulpturale Masken unter den Balkonen. Sie sind reich gearbeitet und stellen karikierte groteske Figuren dar, die im Gegensatz zur Harmonie menschlicher Figuren wie Musiker und Geschichtenerzähler stehen. Der zentrale Balkon wird von fünf Konsolen getragen. Andere Balkone zeigen Musiker, Akrobaten und bärtige Masken mit Haaren aus Blattmotiven.