Die Chemische Fabrik Marktredwitz wurde 1788 gegründet und war die erste Chemiefabrik in Deutschland. In der Anfangszeit wurde versucht, mit chemischen Reaktionen Gold zu produzieren. Ende des 19. Jahrhunderts setzten die Inhaber verstärkt auf die Herstellung von verschiedenen Pflanzenschutzmitteln. 1931 firmierte die Chemische Fabrik Marktredwitz in Chemische Fabrik Marktredwitz Aktiengesellschaft um ...
... 1985 wurde hier einer der größten Umweltskandale Deutschlands und Europas aufgedeckt. Nach 197 Jahren Produktion von anorganischen und organischen Quecksilberpräparaten war die Umgebung der Chemiefabrik so verschmutzt, dass das Betriebsgelände und die Umgebung grundlegend saniert werden mussten. Die Aufsichtsbehörden entzogen den Betreibern die Produktionserlaubnis und ordneten an, die Anlage komplett zu schließen. In den metertief verseuchten Böden wurden bis zu zwei Gramm Quecksilber pro Kilogramm Erdreich gemessen. Nahe dem Fabrikgelände, auf dem heute ein Einkaufszentrum steht, fließt der Bach Kösseine, ein Nebenfluss der Röslau. Der kontaminierte Schlamm aus dem Flussbett wurde ebenfalls entsorgt. Dennoch weisen Fische aus dem Bach noch über zwanzig Jahre nach der Sanierung überhöhte Quecksilberwerte auf. (Primäre Information durch Wikipedia)